Nützen mir GPX-Dateien eigentlich etwas bei Rechtsangelegenheiten?

Started by Tapio, June 07, 2020, 13:44:21

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Tapio

Moin,

das ist zugegebenermaßen nicht nur Locus-Relevant. Ich zeichne ja im Wesentlichen all meine Bewegung in GPX-Dateien auf, sobald ich gewisse Orte verlasse. Das ist mittlerweile ziemlich ausgefuchst.

Heute bin ich geblitzt worden (vllt. auch der Wagen rechts von mir), sowohl sofort überprüfter Tacho als auch die GPX-Datei sagen mir, dass ich an dem Punkt mit 74 km/h statt 60 außerorts unterwegs war. Das wären 40 EUR.

Als Berufspessimist beschäftigt mich nun der Fall, dass die Blitzanlage hypothetische 200 km/h meldet.

- Werden exakte Position und Zeitpunkt eigentlich in so einem "Sie wurden geblitzt"-Anschreiben genannt? Kenne mich nicht aus, werde so im Jahrzehnte-Takt  geblitzt.
- Eine GPX (bzw. eine Aufzeichnung in die Locus-db) nützt mir im Zweifelsfall vermutlich nicht, oder was meint Ihr? Letztlich ist sie ja nicht fälschungssicher. GPX ist nur Text. Und die Qualität hängt ja von Endgerät und aktuellem Empfang ab.

Vielleicht habt Ihr ja mal von sowas gehört. Moderne Autos können eigentlich Strecken aufzeichnen, nur bieten wohl viele einfach nicht mal die Option an, vermutlich wg. Aufschrei von Datenschützern. Es ist aber doch so, dass wir heute sehr viel Technik haben, dann wünsche ich mir, dass sie zur Entlastung auch genutzt wird und Gerichte nicht anachronistisch im Nebel stochern.

Mir gibt die Daueraufzeichnung ein gutes Gefühl, ich wollte das unbedingt haben :) Annahme ist, es passiert irgendwas. Da ist die Täter-Opfer-Präferenz in Deutschland eigentlich recht starr (Autofahrer ist böser als Fahrradfahrer, der ist böser als Fußgänger) und ich würde schon gerne vorzeigen können, NICHT geheizt zu sein.
Zweites großes Thema: Ich bin echt vergesslich bzgl. Zeitpunkten und kann nun nachprüfen "wann war ich wo".

Beste Grüße
Tapio
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JackRussel

Quote from: tapio on June 07, 2020, 13:44:21
Heute bin ich geblitzt worden (vllt. auch der Wagen rechts von mir), sowohl sofort überprüfter Tacho als auch die GPX-Datei sagen mir, dass ich an dem Punkt mit 74 km/h statt 60 außerorts unterwegs war. Das wären 40 EUR.
Es werden noch 3 Km/h Toleranz abgezogen. Du wirst also bei ca. 9-11 Km/h zuviel landen. 

QuoteAls Berufspessimist beschäftigt mich nun der Fall, dass die Blitzanlage hypothetische 200 km/h meldet.
In diesem Fall wäre ein erfahrener Rechtsanwalt mit Fachgebiet Verkehrsrecht besser geeignet.
Der fordert die Messprotokolle an und kann dann auf Unstimmmigkeiten schließen, die auch vor Gericht Bestand haben. Den genauen Ablauf kann ich Dir nicht sagen, weil ich dafür nicht oft genug geblitzt werde. :)

Quote- Werden exakte Position und Zeitpunkt eigentlich in so einem "Sie wurden geblitzt"-Anschreiben genannt? Kenne mich nicht aus, werde so im Jahrzehnte-Takt  geblitzt.
An eine genaue Position kann ich mich nicht erinnern. Aber Ortsangaben werden gemacht, z.B. auf BAB den KM Stein und in Orten oder auf dem Land gibt es auch irgendwelche Ortsangaben.

Wenn Du es dann genau wissen willst, kannst Du in einschlägigen Blitzer Portalen nach dem passenden Blitzer suchen.
Bei mobilen Blitzern wird das schwerer. Willst Du es genau wissen und hast den mobilen Blitz gesehen, müsstest Du bald an den Straßenrand fahren und nach einem aktuellen mobilen Blitzer suchen.
Wenn mich mal die geringe Überschreitung erwischt hat, dann hat mich so eine Blitzer Seite allerdings nicht mehr interessiert.

Quote- Eine GPX (bzw. eine Aufzeichnung in die Locus-db) nützt mir im Zweifelsfall vermutlich nicht, oder was meint Ihr? Letztlich ist sie ja nicht fälschungssicher. GPX ist nur Text. Und die Qualität hängt ja von Endgerät und aktuellem Empfang ab
.
Du hast die Antwort schon selbst gegeben.
Solltest Du bei einer mobilen Kontrolle allerdings sofort rausgezogen werden, könnte ein Polizist vielleicht etwas zu Deinen Gunsten tendieren.
Aber dafür müsstest Du Deine Geschwindigkeit die letzten paar hundert Meter anzeigen lassen können.
Geht das in Locus ? Und die fragliche Differenz müsste schon extrem sein. Z.B. 50 erlaubt, Du bist 60 gefahren und die Polizeit behauptet, Du wärest 100 Km/h oder schneller gefahren.
Aber auch dann dürfte der Polizist kaum mit sich reden lassen. Eben wegen geeichtem Gerät.

QuoteVielleicht habt Ihr ja mal von sowas gehört. Moderne Autos können eigentlich Strecken aufzeichnen, nur bieten wohl viele einfach nicht mal die Option an, vermutlich wg. Aufschrei von Datenschützern. Es ist aber doch so, dass wir heute sehr viel Technik haben, dann wünsche ich mir, dass sie zur Entlastung auch genutzt wird und Gerichte nicht anachronistisch im Nebel stochern.
Wenn Du Dir ein Diebstahl- und Tracking Gerät in Dein Auto einbauen lässt (mit Cloud Anbindung) könnten die Daten vorhanden sein. Aber willst Du im Zweifelsfall alle Daten der Polizei aushändigen ?
Willst Du die monatlichen Kosten tragen, wenn Du so selten geblitzt wirst ?
Auch hier bringen nur große Differenzen bei den Vorwürfen einen Vorteil (Tracker nicht geeicht) und auch dann dürfte es ein Richter kaum akzeptieren. Hier wäre ein Rechtsanwalt lohnenswerter.
Für den Rechtsanwalt könnten Deine GPX Daten aber eine hilfreiche Information sein.
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JackRussel

Ich nehme mal an, dass man erst die Trackaufzeichnung beenden muss.

Selbst wenn man einen Polizisten im ersten Augenblick irritieren kann aber wenn ein geeichtes Gerät gegen eine Smartphone Trackaufzeichnung antritt, dann hat das Smartphone wohl wenig Chancen.
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tannenzäpfle

mich haben sie  mal geblitzt, was selten vorkommt, aber aufgrund der GPS Aufzeichnung  musste ich  ihnen recht geben, ich war etwas zu schnell.
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